Was bieten wir an? - Das Mittelalter erleben -
Das mittelalterliche Leben wieder aufleben lassen: Das ist eines unserer größten Ziele. Dafür gibt es eine
Reihe von Möglichkeiten, die wir gemeinsam mit den Schwestern und Brüdern unseres Ordens erleben
wollen.
Lagerleben
Der Freie Ritterorden der Templer ist für sein mittelalterliches Lagerleben auf zahlreichen Veranstaltun-
gen bekannt. Hierfür haben wir uns in den letzten Jahren mehrere Ritterzelte, Zeltplanen, Feuerkörbe,
Eisenkessel mit geschmiedeten Halterungen, Holztruhen, Schwert- und Lanzenständer sowie Tische und
Bänke aus Massivholz angeschafft. Auf unseren Lagern finden sich keine Colaflaschen, Plastikbecher oder
Bierkästen. Wir wollen unser Lager so authentisch wie möglich gestalten. Dazu gehören auch Holzteller,
Holzbesteck, Dolche, Spieße, Eisenzangen, kostbare Nuppenbecher oder Tonkrüge. Gabeln wird man
vergeblich suchen, denn die waren im Mittelalter unbekannt. Und natürlich kochen wir unser Essen selbst
am offenen Feuer.
Unsere Schwestern und Brüder sind angehalten, zu den Veranstaltungen und Lagern in mittelalterlicher
Kleidung zu erscheinen. Jeans, Turnschuhe, Cowboy- und Springerstiefel haben hier nichts zu suchen. Wir
arbeiten ständig an unserer Ausrüstung. Vieles stellen wir selbst her, wie beispielsweise Kettenhemden,
Schilde, Waffenröcke oder Umhänge. Schwerter, Äxte, Dolche, Stiefel, Schuhe und andere notwendige
Dinge kaufen wir von professionellen Herstellern zu.
Ausrüstungsgegenstände
Mittelalterliches Lagerleben zeigen wir übrigens nicht nur auf Veranstaltungen und Ritterfesten. Wir
organisieren ein- oder zweimal im Jahr ein Lagerleben nur für unseren eigenen Orden. Ohne von
Zuschauern beobachtet zu werden, haben wir hier Gelegenheit, uns auszutauschen, gegenseitig bei der
Ausrüstung zu helfen und Schaukämpfe zu trainieren.
Knappenschule für Kinder
Auf zahlreichen mittelalterlichen Burgfesten und Veranstaltungen sind wir mittlerweile „berühmt“ für
unsere Knappenschule. Hier lernen die Kinder mit echten Schaukampfschwertern erste Grundschläge und
können unter den Augen hunderter Zuschauer ihren Mut zeigen, mit einem echten Ritter zu kämpfen. Und
wer Mut und Tapferkeit beweist, erhält den feierlichen Ritterschlag und zum ewigen Andenken eine echte
Urkunde mit Templersiegel.
Horen
Auf unseren Lagern stellen wir die Horen, also die Stundengebete der Tempelritter dar. Hierbei liest ein Kaplan
bestimmte überlieferte Texte auf Lateinisch vor, die Schwestern und Brüder unseres Ordens sprechen und
singen danach Gebete. Am Ende einer Hore wird das berühmte „Non nobis domine“ gesungen, ein würdevoller
Ausklang einer jeden Hore. Die Schwestern und Brüder stehen vor einem kleinen Altar mit Kreuz, aus einem
silbernen Gefäß strömt Weihrauch.
Templeressen
Bei den Templern fand das Essen nach strengen Regeln statt. Das Signal für den Beginn eines Essens war das
Läuten einer Glocke. Zuerst aßen die Ritter, die Dienenden reichten Ihnen die Speisen. Die Ritter trugen dabei
ihren Mantel. Während die Ritter aßen, las ein Ordensbruder aus den Templerregeln oder der Bibel vor. Wenn
die Ritter fertig waren, sprachen sie „Deo gratias“ und verließen den Ort der Speisung zum Gebet. Erst
nachdem die Ritter mit dem Essen fertig waren, durften die Dienenden und Schutzbefohlenen mit dem Essen
beginnen. Während des gesamten Essens herrschte Schweigepflicht.
Diese historisch überlieferte Essens-Zeremonie der Tempelritter zeigen wir auf jedem unserer Lager.
Schaukämpfe und Theaterstücke
Die Schaukämpfe, die wir auf den Veranstaltungen zeigen, bleiben nur den geübten Novizen oder Rittern
unseres Ordens vorbehalten. Dafür trainieren wir regelmäßig. Schon oft haben wir die Schaukämpfe im
Rahmen verschiedener Theaterstücke integriert, die wir auf Wunsch des Veranstalters gerne vorführen.
Meist entscheidet sich in einem "Gottesurteil", sprich in mehreren Schaukämpfen, wer nun Recht oder
Unrecht in einer "strittigen Auseinandersetzung" hat. Freilich erfordern diese Auftritte und Theaterstücke
ein gewisses schauspielerisches Talent und vor allem eine laute Stimme. Aber die Redepassagen werden
natürlich je nach Begabung verteilt.
Ritterschläge
Ritterschläge verleihen wir nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen, die sich besondere Dienste
erworben haben. Schon einige Bürgermeister bekannter bayerischer Städte sind durch uns zu dieser
außergewöhnlichen Ehre gekommen. Für manche ist es zweifellos eine Auszeichnung, für andere hingegen
eine willkommene Chance, sich in den regionalen Zeitungen wiederzufinden.
Ritteressen
Seit vielen Jahren treten wir beispielsweise auf Ritteressen in Kaltenberg und anderswo auf und entführen
die Gäste für ein paar Stunden in die wundersame, doch rustikale und oft auch derbe Welt des Mittelalters.
Teeren und Fleddern
Gefürchtet sind wir darüber hinaus für die Bestrafungen von zahlreichen Sündern, die auf den
mittelalterlichen Veranstaltungen ihr Unwesen treiben. Bei Unzucht, Zechprellerei, Trunksucht,
Leichenfledderei, Diebstahl oder Beleidigung der Ritterschaft kennen wir keine Gnade: Wie es im
Mittelalter Brauch war, wird der Sünder in den Pranger gesteckt und vor Ort geteert und gefleddert. Aber
über die mit Leim und Federn zu "behandelnden" Körperteile lassen wir immer das Volk entscheiden.
Impressum